Neues aus dem Bienengarten - 05/2023

05.05.2023

Nachdem es endlich wärmer geworden ist, noch gerade rechtzeitig zur Baumblüte, schwärmen die Bienen zur Futtersuche aus. In den Obstbäumen hört man ein Summen und sieht die Bienen von Blüte zu Blüte fliegen. Immer mehr Blumen öffnen ihre Kelche und damit wird den Bienen der Tisch immer reicher gedeckt. Bei der Nektarsuche übertragen die Bienen den Blütenstaub, das männliche Element der Blüte - zum weiblichen Teil, der Narbe. Samen und Früchte können durch diese Befruchtung entstehen. Mit gelben "Höschen", den Pollen machen sich die Bienen dann auf den Rückweg in die Beute.


In der Beute, dem Bienenstock leben drei verschiedene Bienenwesen:

  • eine einzige Königin, sie ist das einzige voll entwickelte Weibchen und legt tausende Eier, sie ist also die Mutter des ganzen Volkes
  • zehntausende Arbeitsbienen, auch sie sind Weibchen und verrichten sämtliche Arbeiten im Stock. In ihrem 50-60 tägigen Leben sind sie zunächst Reinemachefrauen, putzen die Zellen, halten den Stock sauber, dann werden sie Ammenbienen und füttern die junge Brut. Als Wachsfabrikantinnen schwitzen sie das Wachs aus und als Baubienen bauen sie kunstvolle Waben. Nach drei Wochen Innendienst übernehmen sie die Bewachung des Flugloches, schließlich schaffen sie als Flugbienen Wasser, Blütenstaub und Nektar herbei. Falls nötig, verteidigen sie den Stock.
  • in den Sommermonaten einige hundert Drohnen. Sie sind die Männchen im Bienenvolk und paaren sich mit der jungen Königin, andere Dienste leisten sie nicht für das Volk.

Mit nimmermüdem Fleiß werden die Bienen den Nektar von den Blüten aus den Gärten oder den Honigtau von den Waldbäumen eintragen.In diesen Wochen schaue ich jede Woche die Völker durch. Wenn ich bei den Kontrollen Brut in allen Stadien, also Eier, offene und gedeckelte Brut finde, dann ist alles in Ordnung. Ich erkenne, ob ausreichend Nahrungsvorräte als Energiereserve und Aufbaunahrung für die Brut vorhanden ist. Dann kann ich eine zusätzliche Beute für meine Honiggewinnung oben draufstellen. Der eingetragene Nektar ist noch lange kein fertiger Honig. Die Bienen dicken ihn ein und reichern ihn mit allerlei wichtigen Stoffen aus ihrem Körper an. Ist der Honig reif, dann verdeckeln die Bienen die Waben mit Wachs und er ist somit lange haltbar. Wenn alles gut läuft, dann kann ich Ende Mai reife Honigwaben entnehmen und den Honig mit meiner Honigschleuder ausschleudern. Der Lohn für die viele Arbeit mit meinen Bienen - darauf freue ich mich schon sehr!