Frühlingserwachen

05.04.2021

Frühlingsglaube

Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und wehen Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muß sich Alles,- Alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Thal:
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
Nun muß sich Alles, Alles wenden.

Ludwig Uhland (1787-1862)

 Dieses Frühlingsgedicht spiegelt auch den diesjährigen Frühlingsbeginn in unserer Gartenanlage wider. Der Frühling kommt und geht, wie es ihm beliebt. Auch wenn wir ihn uns schnell herbeiwünschen - sind doch unsere Gärten besonders in dieser merkwürdigen Zeit Energiespender, Ruhepol und Ausgleich - lässt er sich von Kälte, Regen, sogar Schnee schnell vertreiben. Doch die Natur hat ihren Plan. Wenn man sie genau beobachtet, hört man die Knospen springen, so wie sich auch die Menschen über die ersten Begegnungen mit den Gartennachbarn freuen. So rufen auch wir: "Nun, armes Herz, sei nicht bang! Nun muß sich Alles, - Alles wenden." 

MH